Das szenische Konzert MEMORY SPACE befasst sich mit dem Thema Stimme auf ganz eigensinnige Weise, da die menschliche Stimme in allen Werken eine zentrale Rolle spielt, jedoch keine Sänger oder Sängerinnen die Bühne betreten. Stattdessen beleuchten die spartenübergreifenden Stücke von Peter Ablinger, Alvin Lucier und eine Uraufführung des türkischen Komponisten Ali Somay verschiedene Wirkungsweisen und Umgangsformen der menschlichen Stimme im zeitgenössischen Denken über Musik und Semantik.
In Luciers Memory Space ahmen die Instrumente bestimmte Geräuschkulissen aus den Großstädten Paris, New York, Amsterdam und Köln nach, die das Ensemble speziell für diese Aufführung aufgenommen hat. In Ali Somays Ensemblestück Elsewhere, eine Uraufführung, die für die Kölner Musiknacht und das Ensemble Garage geschrieben ist, befasst sich die Musik mit einem zugrundeliegenden Text über die Bedeutung der inneren Stimme im menschlichen Miteinander. Zwischendurch erklingen einige der Miniaturen aus Voice and Piano von Peter Ablinger, bei denen drei Tonbandaufnahmen berühmter Persönlichkeiten wie Billie Holiday oder Hanna Schygulla abgespielt und gleichzeitig in faszinierender Weise vom Klavier begleitet werden.
Programm:
Peter Ablinger
Billie Holiday (seit 1998)
Jesse Broekman
Songs to banish winter III (2011)
Alvin Lucier
Tel Aviv: Memory Space I&II (1970)
Peter Ablinger
Hanna Schygulla (seit 1998)
Alvin Lucier
London-Köln: Memory Space III&IV (1970)
Peter Ablinger
Lech Walesa (seit 1998)
Ali Somay
Elsewhere (UA 2011)